Der Herbst naht und das nass-kalte Wetter lässt nicht mehr lange auf sich warten. Viele machen sich jetzt schon Sorgen um ihr Pferd, ob es nicht dieses Jahr auch wieder Strahlfäule bekommt.
Was ist eigentlich Strahlfäule?
Eine bakterielle Erkrankung des Hufs im Bereich des Strahls. Dort zersetzen Fäulnisbakterien das weiche Stahlhorn. Wie der Name schon vermuten lässt, riecht dieser Prozess nicht gerade angenehm.
Wie entsteht Strahlfäule?
Wie so häufig, kann keine explizite Ursache genannt werden. Es ist meist eine Kombination aus mehreren Faktoren, die zu dem Problem führen.
Grunde für Strahlfäule können sein:
🔸zu enge Hufe: der Strahl wird massiv gequetscht und verdrängt, er baut sich ab
🔸Vernachlässigung der Hufe: überschüssiges, totes Horn bietet einen hervorragenden Rückzugsort für Bakterien. Außerdem kann der Huf so auch nicht „atmen“ und die Schweißdrüsen im Strahl verstopfen (Schweiß kann übrigens auch einen sauren pH-Wert haben und somit das Horn anfälliger für Infektionen machen).
🔸kein Hufmechanismus: kein Mechanismus bedeutet wenig Durchblutung, wenig Versorgung der Strukturen im Huf und dementsprechend auch ein vermindertes „Abwehrsystem“ bzw. mangelhafte Hornqualität
🔸zu wenig Bewegung: wenig Bewegung bedeutet ein träger Stoffwechsel, wenig Durchblutung und dadurch weniger Regeneration des Gewebes und verminderte „Ausleitung“ von Toxinen
🔸Stehen in den eigenen Fäkalien: Harnstoff zerstört die Keratine in den Hornzellen, das begünstigt das Eindringen von Bakterien in den Huf
Was tun gegen Strahlfäule?
Ich persönlich bin überhaupt kein Fan von irgendwelchen „Mittelchen“, denn hinter dem Problem steckt eine Ursache, die behoben werden möchte. Stattdessen:
🔸Die Haltungsbedingungen eventuell optimieren
🔸Die Hufe regelmäßig, professionell so bearbeiten, sodass diese sich selbst heilen können
🔸Mehr Bewegung
🔸Und wie immer: Geduld haben
Comments